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Wolfgang Barton: Notenblätter und Flächenkompositionen

Ausstellung vom 8. Mai bis zum 15. Juni 2003
in der Ticket-Galerie, Potsdam

Barton ist kein Künstler, der uns mit der Nase direkt auf die Missverhältnisse des Lebens stößt. Aber indem wir die Harmonie seiner Bildarchitekturen erfahren, kann uns auch der Mangel an solcher Harmonie in anderen Bezugsfeldern bewusst werden. Barton baut jedes einzelne seiner Bilder wie ein Haus, in dem es sich zu leben lohnt. Und er errichtet sein künstlerisches Gesamtwerk wie ein Gebäude mit klaren Proportionen, einheitlichem Ausdruck und doch mit überraschend reichem Zierrat. Es ist eine Harmonie, die musikalisch anmutet, obwohl der Künstler keine besondere musikalische Begabung einbringt.
Ende der achtziger Jahre kam es zu einer enormen Erweiterung seiner Mittel und Möglichkeiten. So entdeckte Barton in einem Antiquariat alte Notenhandschriften und war begeistert von deren optischer Rhythmik, die aus den regelmäßigen waagerechten Bündeln der Notenlinien, der lockeren Verteilung und den Ballungen der Notenköpfe, den handschriftlich geneigten kurzen Senkrechten der Notenhälse und den starken Waagerechten oder Schrägen der Achtel- und Sechzehntelbalken entsteht. Barton bearbeitete diese Blätter farblich in einem zarten und heiteren musikalischen Rhythmus, der sich aber ausschließlich am optischen Erscheinungsbild der Noten und nicht an deren Bedeutung für den Musizierenden orientiert.
Bartons Werk steht symptomatisch für eine Variante des Verhältnisses der bildenden Kunst zur Musik, das als Thema für die zum Nikolaisaal, dem Potsdamer Konzertsaal, gehörende Ticket-Galerie besonders naheliegend ist.

1932 in Breslau geboren
1945 Flucht, nach Kriegsende Rückkehr nach Breslau
1946 Umsiedlung nach Helfta/Eisleben
1953-1958 Studium der Kunst und Werkerziehung an der Universität Greifswald bei Herbert Wegehaupt
1961-1964 Studium der Gebrauchsgrafik an der Hochschule für industrielle Formgestaltung Burg Giebichenstein, Halle, bei Lothar Zitzmann und Walter Funkat
seit 1964 freischaffend als Maler und Grafiker in Halle tätig
1995 Umzug nach Erfurt

 


Durchblick, 1987
Öl auf Leinwand, 97,5 x 100 cm

Requiem, 1987
Öl auf Leinwand, 100 x 97 cm

 

Notenblatt, 1990
Aquarell über Notenhandschrift

Komposition mit T, 2000
Öl auf Leinwand, 49 x 70 cm

   
 

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